Hier gibt`s Folgendes zu lesen:
- Das erste Teddy-Buch und sein Inhaltsverzeichnis
- Das Resümee des Buches: Sechs "Teddybärmänner" waren Teddys Geburtshelfer
- Wie hat sich der Teddybär in die Welt hineingeliebt?- Ein Vorwort (hier klicken)
- Die Schreibweise des Namens Teddy war lange nicht einheitlich (hier klicken)
Brisante Verstrickungen einer magischen Eroberung
INHALTSVERZEICHNIS
1 Eine Idee wird
verwirklicht
2 Ausgerechnet ein
Bärentöter
3 Clifford Berryman kommt ins Spiel
4 Steiff wird
Bärenproduzent
5 Teddy Bear
Craze
6 Der erste
amerikanische Plüschbär?
7 Die Folgen
einer erfolglosen Jagd
8 Noch mehr
Roosevelt-Geschichten
9 Endlich der
richtige Name
Vor-Teddybär-Zeit
Amerika: Der Wettbewerb um das erste gedruckte „Teddy Bear“ Amerika: Seymour Eaton
Immer noch Amerika
Deutschland
England
10 Privatfotos 11 Ephemera – weitere Bären auf Papier
Postkarten
Postkarten mit Menschen und Bären Nur-Bär-Karten
Besondere Karten
Reklamemarken
Werbung
Noten Zeitschriften-Titelbilder
12 Streit um die Erfindung 13 Später 14 Nachbetrachtung 15 Anhang – Das Wort Teddybär in verschiedenen Sprachen
16 Verwendete Literatur und Quellen
17 Danksagung und
Autoreninformation
Neugierig bleiben! Buch kaufen und nachlesen!
DAS RESÜMEE DES BUCHES:
Sechs "Teddybärmänner" waren Teddys Geburtshelfer
LESEPROBE
Es sind sechs „Teddybärmänner“ oder besser Teddy-Geburtshelfer, die an der Entstehung des Teddybären mehr oder weniger absichtlich mitgewirkt haben:
Zuerst war es der Zeitgeist um 1900, der die veränderte Stellung des Kindes und damit auch des Spielzeugs in der Gesellschaft manifestierte, so dass sich die deutsche Produzentin weicher Spielzeuge, Margarete Steiff, animiert fühlte, der erfolgreichen Puppe eine neuartige Konkurrenz anzubieten. Richard Steiff, die Nummer eins unter den Teddybärmännern, setzte die Idee in die Praxis um. Nur wenige Wochen später hat das pressewirksame Missgeschick einer erfolglosen Jagd des in Amerika überaus beliebten Bärenjägers Theodore Roosevelt stattgefunden. Nummer zwei – ausgerechnet ein Bärentöter. Es folgte die niedliche Dauer-Zeichnung Clifford Berrymans (Nummer drei), in die sich die Amerikaner einfach verlieben mussten. In dieses mit Bärenhunger gewürzte Klima wurden die ersten Steiffschen Bären geholt, als der risikobereite Messe-Einkäufer Albion Parris Thorne (Nummer vier) die länderübergreifende Vision hatte, dass sich Plüschbären in genau diesem Moment an genau diesem Ort Amerika verkaufen ließen. Berrymans ständig neu in den Zeitungen erscheinende Bärchen ließen die Bärenleidenschaft des Präsidenten falsch interpretieren – man übersah die vielen getöteten Bären und erinnerte sich nur des einen, der angeblich überlebt hatte. Trotz allem brachte der Präsident mit seiner Popularität Fahrt in die Geschichte, indem er stillschweigend duldete, dass auch noch sein netter Spitzname vermarktet wurde. Nach der Verkleinerung der Rolle von Morris Michtom in dieser Geschichte bleibt die Frage offen, ob Roosevelt je wirklich die Benutzung seines Spitznamens genehmigt hat, wem gegenüber auch immer. Sicher ist nur, dass er der Verwendung seines Namens nie widersprach, sondern im Gegenteil, ihn zu seiner eigenen Popularität nutzte. Die massenwirksamen Bärengeschichten von Nummer fünf – Seymour Eaton – heizten genau zur richtigen Zeit das Bärenfieber an und unterhielten den Brand genau so lange, bis kein Amerikaner mehr auf Teddys verzichten wollte. Und dann waren da natürlich die Bärenmacher Richard Steiff und Morris Michtom, die der Bärenverliebtheit etwas Greifbares lieferten. Michtom, die Nummer sechs, ist trotz Schummelei beim Erfinderdatum nicht aus der Geschichte wegzudenken. Sein „Corriger-la-Fortune“ hat sicherlich auch später zur Erfolgsgeschichte des Teddybären beigetragen, denn seine mit Verve vorgetragene und ständig wiederholte erfundene Briefgeschichte gehört zur kollektiven Erinnerung seiner Nation. Er verkörpert den amerikanischen Traum vom armen Einwanderer, der in Amerika alles erreichen kann, wenn er nur Ideen mit einem Gespür für die Zeiterscheinungen, handwerkliches Geschick, Risikobereitschaft und Geschäftstüchtigkeit vereinen kann. Margarete Steiff ist Hauptfigur im romantischen Märchen vom gelähmten armen Mädchen, das gegen die Vorurteile der Zeit durch Begabung, Zielstrebigkeit und Geschäftssinn zu überragenden Erfolgen kommt und ein Imperium aufbauen kann. Dieses Imperium gibt dem genialen Richard Steiff den Anstoß für seine schöpferischen Ideen und die nötigen Möglichkeiten, sie mit grenzenlosem Erfolg umzusetzen. Aber nicht jeder Protagonist hat einzeln seine Spuren hinterlassen. Nur die seltene Verflechtung von Vorteilen und gegenseitigen Befruchtungen trägt diese Geschichte. Roosevelt hätte noch so viele Bären verschonen können, es wäre ohne bleibende Wirkung gewesen, wenn Berryman nicht ein so erfolgreiches Bärchen gezeichnet hätte. Ohne den Berryman-Dauerbrenner-Bär wären dem Präsidenten vermutlich weniger Publicity und Erfolg, vielleicht keine zweite Amtszeit und keine so große Beliebtheit beschert worden. Und ohne den Bären als präsidialem Partner hätte Berryman wiederum nicht eine solche Karriere gemacht. Und hätte es den süßen gezeichneten Bären nicht gegeben, der jahrelang werbewirksam über die Titelseiten der amerikanischen Zeitungen turnte, gäbe es wohl auch keine Teddy-Erfolgsstory als meistverkauftes Spielzeug aller Zeiten in der ganzen Welt.
Der gezeichnete Bär war der Motor des Teddybären, der durch ihn dauerhaft in unseren siebten Himmel katapultiert wurde. Er reicht dem Teddybären zuvorkommend und richtungsweisend die Hand: er weist ihm den Weg zum Erfolg.
Teddybärmann EINS:
Richard Steiff
Richard Steiff entwarf und konstruierte im Unternehmen seiner Tante Margarete Steiff den Prototypen eines neuen Spielzeugs, das er immer weiter verbesserte. Damit löste er ein einmaliges Phänomen in der Produktgeschichte aus.
(Oberer Teil einer Zeitungsanzeige von 1906)
Teddybärmann VIER:
Albion Parris Thorne
Albion Parris Thorne wird in dem 2012 von seiner Enkelin Patricia Thorne veröffent-lichten Buch erstmals an die ihm lange gebührende Stelle der Geschichte gesetzt. Er war es, der das richtige Feeling hatte und 1903 als amerikanischer Spielzeugeinkäufer eine unglaublich große Zahl des neuen, unbekannten Plüschbären-Spielzeugs der Firma Steiff für den amerikanischen Markt einkaufte. Ohne ihn hätte dieser Bär kaum eine so rasante Erfolgstour hingelegt. In der bisherigen Teddybärgeschichte wird hier fälschlicherweise stets Hermann Berg genannt. Es war wohl auch Thorne, der dem Bären erstmals den Namen "Teddy" gab.
Teddybärmann ZWEI:
Theodore Roosevelt
Ein ganz besonders unkonventionelles Foto des Präsidenten Theodore Roosevelt, dessen Spitzname Teddy auf das neue Spielzeug aus Plüsch überging.
Das ihm typische Lachen, das „Toothy Grin“, das Zähne zeigende Grinsen, machte vielleicht auch einen Teil seiner besonderen
Beliebtheit, fast wie ein Popstar, aus. Treppenwitz der Geschichte: Ausgerechnet er war ein leidenschaftlicher Bärentöter.
Teddybärmann FÜNF:
Seymour Eaton
Seymour Eaton nutzte geschickt den nach Roosevelts Wahl 1904 beginnenden Hype des (Teddy)- Bären aus und flutete zunächst die
Zeitungen und später den Buchmarkt mit seinen "Roosevelt-Bären". Sie waren noch keine Teddybären, sondern eher vermenschlichte Naturbären, die sich mit ihrem Schabernack und ihrer Lebensfreude in
die Herzen der kleinen und großen Amerikaner hineindrängten. Zugleich heizten sie aber auch den Run auf das neue Plüschbär-Spielzeug an, der schließlich um das Jahr 1907 in Amerika einen
wahnhaften Zustand erreichte - den "Teddy Bear Craze".
Teddybärmann DREI:
Clifford Berryman
Selbstporträt des Cartoonisten Clifford Berryman aus dem Jahr 1904. „This is quite as near the ‚real thing‘ as I wish to get“ (Das ist so nah an der Wirklichkeit, wie ich es mir wünsche). Der ständigen Präsenz der Zeichnungen seines in USA überaus beliebten Bärchens in der Presse ist es zu verdanken, dass der Teddybär seine heutige Berühmtheit erreicht hat.
Teddybärmann SECHS:
Morris Mitchtom
Morris Mitchtom, der Gründer der ersten amerika-nischen Teddybär-Manufaktur "Ideal Toys" (hier der Bär der Autorin aus der Zeit zwichen 1907 und 1910) wird nach wie vor in USA als Nationalheld glorifizeirt, obwohl seine spektakulären und überaus werbewirksamen Geschichten nachweislich nicht stimmen. Aber sie hatten doch den Effekt, die Verbreitung des Teddybären durch ihren lautstarken Vortrag maßgeblich mit zu beeinflussen, auch wenn sie sich nicht - wie behauptet - zur Geburtsstunde des Teddybären abspielten oder ganz und gar eine phantasievolle Korrektur der wirklichen Geschichte waren.
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